Donau Logbuch XXIII - Medvedov bis Camping Eden
Der Donau ist es gleich
05.10.2021
Datum
Medvedov bis Eden
Abschnitt
7:18 h
Reisezeit
5:38 h
Motorstunden
66,1 km
Distanz
Es war eine schlaflose Nacht, bisher meine schlimmste Nacht vor Anker.
Warum also noch warten? Zum Sonnenaufgang fahre ich los und verabschiede mich von meinen Mitstreitern Uroš und Theo, sie wollen Strecke machen, mein Plan ist es möglichst bald einen Anleger oder Ankerplatz zu suchen und etwas zu schlafen.
Zwei Stunden Flussabwärts soll es ein Spa mit Anleger geben, perfekt!
Aber der Donau ist es gleich…
Der Donau ist es völlig egal, wie du geschlafen hast. Es interessiert sie nicht, ob du müde bist.
Angekommen am vermeidlichen Anleger musste ich leider feststellen, dass auch diese Einfahrt versandet ist. Auch der nächste Ankerplatz ist zu flach und selbst für den Schutzhafen haben wir nicht genug Wasser unter dem Kiel. Also weiter.
Kilometer 1770
KAMAROM
Wir entdecken Ungarn.
Am Anleger der Festung Monostor setzte ich zum ersten Mal einen Fuß auf Ungarisches Land. Die Anlage ist gewaltig und Gebäue, Kriegsmaschinen und Geschichten erzählen von dunklen Jahren und heldenhaften Eroberungen.
Wieder vor Anker
Um 13:46 werfe ich den Anker in einem Seitenarm vor der Steganlage des Campingplatz Eden.
Die Zufahrt zu diesem ist durch das Niedrigwasser wieder mal zu flach und so besuche ich sie mit dem Stand-Up-Paddleboard. Leider ist niemand vor Ort und Duschen und Wirtschaft sind geschlossen. Ich beschließe noch etwas zu paddeln und mir danach ein leckeres Essen an Bord zuzubereiten. Ein entspannter Abend am Boot ist genau das, was ich jetzt brauche.
Es sollte keine erholsame Nacht werden. Der stark abfallende Ankergrund zusammen mit dem aufziehenden Starkwind lässt mich kaum schlafen. Der aus allen Richtung kommende Wind schiebt den Rumpf immer wieder lautstark über die Ankerkette und der Ankeralarm löst öfter aus. Gefahr besteht zu keinem Zeitpunkt, hält am Ende doch alles wie es soll. An Schlaf ist trotzdem nicht zu denken.
Gelernte Lektionen
Auf dem Wasser kann es immer unruhig werden. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass nach einer anstrengenden Phase wieder eine ruhige kommt. Raste wenn wenn du kannst und nicht erst wenn du es brauchst.
Es war die letzte unangenehme Nacht vor Anker für eine sehr lange Zeit. Es gab weiterhin Zwischenfälle, nächtliche Besuche der Grenzpolizei oder gigantische Bäume, die gegen das Boot treiben zum Beispiel. Doch dank einer kleinen Entdeckung am nächsten Tag waren die Nächte fortan immer erholsam und friedlich.