Donau Logbuch 0
Der Ruf der Donau
2019-2021
Datum
Nürnberg
Ort
0:00 h
Reisezeit
0:00 h
Motorstunden
0 km
Distanz
Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt
Wie alles begann…
Es war ein kalter und rauer Winter, genauer gesagt Dezember 2019 und ich war als Trailerboot-Cruiser tierisch untersegelt. Auf meiner kurzen aber intensiven Seemanns-Karriere hatte ich bisher die heimischen Seen, die Ostsee und die kroatischen Küsten unsicher gemacht. Eigentlich kein schlechter Start für eine Landratte aber tief in mir wuchs so langsam aber stetig das Verlangen nach mehr. Die Sehnsucht nach Ferne und Freiheit schob sich immer weiter in den Vordergrund meiner Gedanken und war kaum auszuhalten.
Ich musste los!
Aber womit und vor allem wohin?
Als Mittelfranke wohne ich so ziemlich am ungünstigsten Ort um eine Reise auf dem Wasser zu starten, in jede Richtung muss man erstmal mindestens 6 Stunden mit dem Auto fahren, bis das salzige Nass gegen das Land schwappt.
In der Ferne zu beginnen und mit dem Zug oder Flugzeug anzureisen ist irgendwie auch doof, das fühlt sich irgendwie nicht richtig an, schließlich will ich ja nicht irgendwo sein, sondern irgendwo ankomme. Der Weg sollte das Ziel sein. Wenn, dann muss es schon Zuhause losgehen.
Die erste Entscheidung stand also sehr schnell, es geht direkt vor der Haustüre los, im Yachthafen des 1. Motoryachtclub Nürnberg.
Die Frage nach dem fahrbaren Untersatz und der Route waren etwas kniffliger. Charaktermerkmale wurden notiert und Boote wurden verglichen.
Genug platz für ein bis zwei Personen aber leicht zu handeln und günstig im Unterhalt? Also ca 7-8,5m Länge und als Material GFK.
Über Wochen komfortabel bei jedem Wetter? Also garantiert ein Innensteuerstand, ein großes Bett und eine Kuchenbude.
Ein sicheres Boot, das gut für Flüsse und Küste geeignet ist? Also gemäßigten Langkiel und bestenfalls einlaminiert.
So geht das weiter und weiter…
Besichtigt haben wir schließlich eine Marina 75, ein tolles Boot, das nur einen Haken hatte: Wir haben uns darauf so gar nicht wohl gefühlt. Damit wir die 8 Stunden nicht umsonst in die Niederlanden gefahren sind, haben wir uns noch ein anderes Boot in der Nähe angesehen – Voltreffer!
Genau dieses wurde es zwar nicht, aber wir haben uns schlussendlich für einen baugleichen Motorsegler, unsere LM26 entschieden, welche wir im April 2020 nach Nürnberg überführten. Natürlich haben wir auch dieses Abenteuer für dich auf Video festgehalten:
Das Wasserwanderer-Projekt ist selbst finanziert und alle Beiträge, Videos und Podcasts stelle ich kostenlos zur Verfügung. Die Kosten und der Aufwand dafür sind sehr hoch und so freue ich mich über jede Unterstützung. Über Patreon kannst du schon für den Preis einer Breze Teil dieser Reise werden und dir exclusive Vorteile sichern.
Den Rhein folgend in die Nordsee? Durch die Kanäle ins Mittelmeer? Die Donau runter ins Schwarze Meer? Nach Berlin und weiter zur Ostsee?
Wer von Nürnberg aus über Wasserstraßen in die Welt hinaus will, der hat eigentlich gar nicht so viele Möglichkeiten. Das Problem dabei ist nur, dass alle Optionen absolut spannend sind. Die Entscheidung war dann aber doch relativ einfach. In Deutschland und Frankreich war ich schon sehr viel unterwegs, wenn auch nicht mit dem Boot. Wir haben es dort sehr genossen aber die osteuropäischen Länder faszinierten mich und zogen mich durch das Unbekannte, die verschiedenen Kulturen und das Untypische immer mehr in ihren Bann.
Letztendlich ist es genau das, was ich mir von der Reise erhoffe.
Es steht also fest: Schwarzes Meer wir kommen!
Refit Winter 2020/21
Kauf es ein und mach es dein
Der Motor und das Saildrive wurden komplett überholt, den Herd habe ich durch einen elektrischen ersetzt, Solar ergänzt und die Batteriebank ausgebaut. Ein Wasserfilter wurde nachgerüstet und das Bad komplett renoviert.
Das Unterwasserschiff wurde mit CopperCoat beschichtet und alles andere zerlegt, gewartet und wieder zusammengebaut. Jetzt kenne ich jede Schraube und jedes Kabel an dem Boot und bin bestmöglich auf eventuelle technische Schwierigkeiten vorbereitet.
Essen ist gebunkert, die Akkus der Kameras sind geladen und die Tanks voll bis zum Anschlag.
Von mir aus kann es los gehen.